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Mein Opa hatte einen Sarplaninac – ein Herdenschutzhund – der, wie es in Bosnien eben so ist, an der Kette den Hühnerstall bewachte. Er galt als hoch aggressiv, weshalb es mir verboten war in seine Nähe zu kommen.
Jedes Mal, wenn Opa & Oma mal nicht hingesehen haben bin ich verschwunden aus dem Haus um - natürlich mit genügend Sicherheitsabstand – beim Hund zu sitzen, ihm zu zuschauen und mit ihm zu reden. Jedes Mal, wenn „Brnjo“ in seiner Hütte war lief ich in den Abschnitt, wo er theoretisch mit der Kette noch hinkäme und wenn er aus der Hütte rauskam, lief ich wieder weg. Einmal war ich nicht schnell genug und er holte mich ein und schleckte mir meine Hand ab. Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging auf diesen Koloss von Hund zu und hielt ihm meine Hand hin, die er wieder abschleckte. Von da an hatte ich keine Angst mehr vor ihm und wir wurden sehr gute Freunde.
Dies war meine erste und prägendste Begegnung mit Hunden. Mir wurde klar, dass nicht alles ist, wie es scheint – dass dieser Hund der da bellend in seine Kette sprang, gar nicht aggressiv war und dass sich ein aggressives Knurren und ein vor Freude Brummen total unterscheiden – man muss nur hinhören.